Kształtowanie przyszłości: młodzi ludzie w pracy muzealnej

wochenblatt.pl 3 godzin temu
Zdjęcie: Die Vielfalt der Perspektiven entwickelte sich in einem anregenden Austausch. Fotos: Adam Wójcik (Quelle: DAZ)


Museen stehen vor einer großen Herausforderung: Wie können sie junge Menschen für Kultur und Geschichte begeistern? Antworten auf diese Frage suchte der Workshop “Junges Publikum in der Museumsarbeit”, der im Dezember 2024 im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen (DAZ) in Oppeln stattfand.

Aus ganz Europa brachte der Workshop junge Engagierte und Museumsfachleute zusammen. Ziel war es, innovative und nachhaltige Strategien zu entwickeln, um junge Zielgruppen besser in die Museumsarbeit einzubinden.
Die Veranstaltung vereinte Vertreterinnen und Vertreter von Museen und Dokumentationszentren der deutschen Minderheiten in Osteuropa sowie Institutionen in Deutschland, die das deutsche Kulturerbe aus Osteuropa und Zentralasien vermitteln. Diese Vielfalt an Perspektiven führte zu einem breitgefächerten Austausch über bewährte Praktiken und neue Ideen.

Digitale Impulse und partizipative Formate

Eröffnet wurde der Workshop vom Sprecher der AGDM, Bernard Gaida, der die Bedeutung von Museen für die Bewahrung der Geschichte und Identität der deutschen Minderheiten betonte. Im Anschluss besichtigten die Teilnehmenden die Dauerausstellung des DAZ mit einem besonderen Fokus auf Angebote für Kinder und Jugendliche.

Die Teilnehmenden besichtigten auch die Dauerausstellung im DAZ. Fotos: Adam Wójcik (Quelle: DAZ)

Einer der Höhepunkte des Workshops war der Vortrag von Silvia Gebel vom Stadtpalais Stuttgart. Sie stellte innovative Methoden der Jugendbeteiligung vor, darunter die Einladung junger Kuratorinnen und Kuratoren zur Gestaltung eigener Ausstellungen und die Schaffung kostenloser, einladender Räume wie die „Kinderbaustelle“, die Kindern Raum zum Spielen und Entdecken bietet.

Die Vielfalt der Perspektiven entwickelte sich in einem anregenden Austausch. Fotos: Adam Wójcik (Quelle: DAZ)

Einen weiteren Impuls lieferte das Jugendgremium „Achtet AlisMB“ der Staatlichen Museen zu Berlin. Die Vertreterinnen Franka Tuchan und Elisabeth Faul berichteten über die Herausforderungen und Erfolge ihrer Arbeit. Ihr Ziel ist es, Museen zu Orten der Kreativität und des Austauschs zu transformieren, aber auch Veranstaltungen außerhalb der Museumsräume zu fördern, die gezielt neue Zielgruppen ansprechen.

Am zweiten Tag standen interaktive Gruppenarbeiten im Mittelpunkt. Die Teilnehmenden diskutierten Themen wie Jugendpartizipation, digitale Vermittlungsformate und zukunftsfähige Programme.

Das Jugendzentrum Kirchenburg Holzmengen erstellt digitale Modelle der Kirchenburgen, die mit einem 3D-Drucker erstellt werden und anschließend bemalt werden können. Fotos: Adam Wójcik (Quelle: DAZ)

Dabei entstanden spannende Konzepte: Die Nutzung von Minecraft zur virtuellen Rekonstruktion von Kirchenburgen oder die Kombination von Online- und Offline-Formaten zur Steigerung der Besucherbindung, die Einrichtung von Jugendgremien zur Mitgestaltung von Ausstellungen und Programmen sowie die Schaffung kostenloser und zugänglicher Museumsräume, die als Treffpunkte für Familien und junge Menschen dienen.

Ein Stadtrundgang durch Oppeln mit Bogna Piter rundete das Programm ab. Die Führung thematisierte die sichtbaren und unsichtbaren Spuren der deutschen Geschichte in der Stadt und regte zur Reflexion über Erinnerungskultur im urbanen Raum an.

Zukunftsvisionen: Museen als lebendige Begegnungsorte

Der Workshop stieß auf große Zustimmung: Die Teilnehmenden hoben die inspirierenden Vorträge und die Möglichkeit hervor, wertvolle Netzwerke zu knüpfen. Viele der präsentierten Ansätze sollen in den eigenen Institutionen umgesetzt werden.

Museen der Zukunft: Wo junge Kreativität auf kulturelle Identität trifft.

„Wir freuen uns sehr über das Interesse an jungen Menschen in der internationalen Kultur- und Museumslandschaft und haben viel aus dem Austausch mitnehmen können“, schrieben die Mitarbeiterinnen von „Achtet AlisMB“ in ihrem Fazit über das Projekt auf Instagram. Somit legte die Veranstaltung den Grundstein für künftige Kooperationen zwischen den teilnehmenden Museen und Kultureinrichtungen.

Von links nach rechts: Elisabeth Faul, Franka Tuchan, Heinke Fabritius, Barbara Stoklossa-Braems und Iga Nowicz. Fotos: Adam Wójcik (Quelle: DAZ)

Auch Iga Nowicz, ifa-Kulturmanagerin beim DAZ und Projektorganisatorin, war sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Ich finde es großartig, dass der Workshop so viele Menschen angesprochen hat und generationenübergreifend war. Es ist wichtig, junge Menschen bei jedem Schritt einzubeziehen, und die Rückmeldungen der Teilnehmenden haben gezeigt, dass sie den Input des Jugendgremiums als sehr wertvoll empfanden. Jugendarbeit muss nicht immer institutionalisiert sein, aber es hilft, wenn junge Menschen eine eigene, dedizierte Plattform bekommen.“

Das Projekt zeigte, dass Museen über das bloße Ausstellen hinausgehen sollten, um junge Menschen zu erreichen.

Auf den Spuren der deutschen Geschichte: Bogna Piter präsentiert das historische Oppeln. Fotos: Adam Wójcik (Quelle: DAZ)

Durch kreative, partizipative und digitale Ansätze können sie zu lebendigen Orten der Begegnung werden, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Gemeinschaft stärken. Der Workshop beim DAZ war ein Schritt in diese Richtung und wie Iga Nowicz mit ihrer Aussage verdeutlicht: Die Zukunft der Museen liegt in der aktiven Einbindung der jungen Generation.

Organisiert wurde die Veranstaltung in Kooperation mit dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG). Gefördert wurde sie vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) aus den Mitteln des Auswärtigen Amtes.

Victoria Matuschek

Idź do oryginalnego materiału